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Der Schwarz-Weiß Film "Der Mann, der seinen Mörder sucht" (1931) ist eine Krimi-Komödie mit Heinz Rühmann und Lien Deyers unter der Regie von Robert Siodmak. Er basiert auf dem Bühnenstück "Jim, der Mann mit der Narbe" von Ernst Neubach (das seinerseits durch den Roman "Die Leiden eines Chinesen in China" (1879) von Jules Verne inspiriert ist).
Der Film erzählt die Geschichte des lebensmüden Hans Herfort. Dieser bezahlt einen Einbrecher, um ihn zu töten. Doch als er die schöne Kitty kennenlernt, will er nicht mehr sterben. Verzweifelt sucht er nach dem Einbrecher, doch der wiederum hat den Job an einen echten Auftragskiller vergeben.

Handlung

Hans Herfort will sich erschießen, weil er verschuldet ist. Kurz vor seinem zaghaften Selbstmordversuch überrascht er den Einbrecher Otto Kuttlapp, der gerade in seine Wohnung eingestiegen ist. Otto hingegen ist ziemlich erstaunt, als Hans, von der Pistole bedroht, ihm sagt, er solle ihn erschießen. Der Dieb will nicht zum Selbstmordhelfer werden, sondern berät sich mit seiner Organisation "Weiße Weste" über die Konditionen, unter denen er beim Selbstmord helfen könnte. Da er im schlimmsten Fall mit 3 Jahren Gefängnis rechnen muss, will er 5.000 Reichsmark pro Jahr - Hans stimmt zu und setzt einen entsprechenden Vertrag auf. Da Otto jedoch nicht bereit ist, einen so schlecht vorbereiteten Mord zu begehen, fordert er 12 Stunden, um ihn auszuführen. In dieser Zeit soll er Hans ermorden, aber dieser weiß nicht, wann und wo.

Hans geht auf einen letzten Schnaps in sein Stammlokal, wo er seine Freunde trifft, bleibt aber allein an der Bar zurück. Die junge Kitty fordert ihn zum Tanzen auf, um ihren gottlosen Verehrer, dem Versicherungskaufmann Adamowski, zu entkommen. Otto versucht seinen ersten Mordversuch mit einer Bombe mit einem Zeitzünder, die jedoch von einem Taschendieb gestohlen wird. Im Taxi offenbart Hans Kitty, dass er ermordet werden soll. Sie ist entsetzt. In der Wohnung versucht sie, einen möglichen Mordanschlag auf Hans zu verhindern, indem sie die Jalousien schließt und das Licht löscht, was Otto zur Verzweiflung bringt, da er sich vor dem Fenster versteckt. Entnervt vergibt der den Mordauftrag an den Profi Jim.

Nachdem Hans' eigener Nachruf in der Zeitung erscheint, eilten seine Freunde zu seiner Wohnung, wo sie ihn lebend finden. Gemeinsam beschließen sie, Otto zu aufzusuchen und ihn von dem Mord abzubringen. Hans ist fast vollständig maskiert und wird als Schwerverletzter im Krankenwagen transportiert, so dass er nicht erkennbar ist. Otto jedoch, der glaubt, von der Polizei verfolgt zu werden, benutzt den Krankenwagen als Fluchtfahrzeug, bis Hans ihn mit Äther betäubt und den Wagen anhalten. Als Otto zugibt, dass er den Job bereits an einen anderen Mörder verkauft hat, erlaubt Hans der Polizei, ihn wegen eines Bagatellfalls zu verhaften. Er findet sich sogleich in der Zelle wieder, in der auch sein neuer Killer Jim eingesperrt ist, gibt sich ihm aber nicht zu erkennen. Sie brechen zusammen aus dem Gefängnis aus und Jim eilt in Hans' Wohnung, da ihm nur noch wenige Minuten bleiben, um sich um den Mord zu kümmern.
Hans gibt sich zu erkennen, sieht aber durch das Fenster der Wohnung, dass Kitty einen Fremden küsst - in Wirklichkeit versucht Adamowski nur, Kitty zu beruhigen, da er Geld sammeln konnte, um Hans aus dem Vertrag zu freizukaufen. Fünf Minuten vor seinem Tod will er sich zumindest seinem Rivalen stellen, und Jim hat dafür Verständnis.

In der Wohnung kommt es zu hektischen Szenen, Anschuldigungen und Türenknallen, die den Mord für Jim, der am Fenster steht, unmöglich machen. Er stürzt in die Wohnung, der Schuss aus der Pistole geht daneben, ein geworfenes Messer bleibt in der Tür stecken, und während die Zündschnur der geworfenen Bombe langsam brennt, bietet Adamowski Jim 25.000 Reichsmark an, wenn er alle am Leben lässt. Jim ist damit einverstanden. Die Bombe zerstört nur die Wohnung. Kurz darauf findet in den Trümmern der Wohnung die Hochzeit von Kitty und Hans statt, bei der alle Mitglieder der "Weißen Weste" anwesend sind.

Musik

Hintergrund

Der Film ist teilweise verloren gegangen; von den ursprünglichen 9 Akten (98 Minuten) sind nur 5 Akte (ca. 50 Minuten) erhalten. Es war eine der ersten alleinigen Hauptrollen für den aufstrebenden deutschen Star Heinz Rühmann (direkt nach dem Erfolg von Die Drei von der Tankstelle (1930)).

Robert Siodmak führte nicht nur Regie, sondern schrieb zusammen mit seinem Bruder Curt sowie Billie (der spätere Billy) Wilder auch das Drehbuch. Die drei hatten zuvor schon das Drehbuch zu "Menschen am Sonntag" (1930) geschrieben.

Im Oktober 1937 wurde der Film von der Film-Oberprüfstelle in einer Nachprüfung verboten.

Drehort

Der Film wurde von von Oktober bis Dezember 1930 gedreht. Die Aufnahmen entstanden in Berlin (u.a. am Funkturm und der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche) sowie in den Ufa-Ateliers Neubabelsberg, dem heutigen Studio Babelsberg in Potsdam.

Kritik

Eine vergnügliche Mischung aus Krimi-Burleske und Musical, die mit Witz und Tempo die Affinität von Bürgertum und Ganovenmilieu parodiert.

Film

Stab

Besetzung

Eine Liste der Darsteller / Schauspieler / Rollen aus dem Film "Der Mann, der seinen Mörder sucht"

 


 

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