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Der Schwarz-Weiß Film "Der Mann, der Sherlock Holmes war" (1937) ist eine Krimi-Komödie mit Hans Albers und Heinz Rühmann unter der Regie von Karl Hartl. Die Pastiche beruht auf den berühmten Sherlock-Holmes Romanen von Arthur Conan Doyle.
Der Film erzählt die Geschichte der britischen Detektive Morris Flynn und seines Assistent Macky McMacpherson, die sich aus Geldnot als Sherlock Holmes und Dr. Watson verkleidet haben. Eine Romanze mit 2 Engländerinnen führt sie auf die Spur von sehr seltenen Briefmarken, die gestohlen wurden.

Handlung

Der Privatdetektiv Morris Flint und sein Assistent Mackey Macpherson bemühen sich um 1910, ihren Vorbildern, Sherlock Holmes bzw. Dr. Watson, zu ähneln, und das gelingt ihnen auch ganz gut.

Ohne Geld für Fahrkarten halten sie den Nachtzug nach Brüssel auf offener Strecke an und sowohl vom Zugpersonal als auch von zwei zwielichtigen Gestalten, die fluchtartig den Zug verlassen, für die berühmten Detektive gehalten. Das Abteil der beiden geflüchteten Gauner ist jetzt frei, und wird vom Detektiv-Duo nun zu „Kontrollzwecken“ in Beschlag genommen. Die Beiden „verhören“ auch die Schwestern Mary und Jane Berry (zwei armen Waisen) im Nachbarabteil und findet Gefallen an den Näherinnen, die auf dem Weg zum Anwesen ihres verstorbenen Onkels sind, um dessen Erbe in Empfang zu nehmen.

In der Stadt angekommen, quartieren sie sich im im renommierten Brüsseler Hotel Palace. Die Koffer der beiden geflüchteten Ganoven aus dem Zug, entdecken die Detektive in Geheimfächern hohe Geldsummen in 3 Währungen und chiffrierte Pläne. Ein ebenfalls im Hotel residierendes Gaunerpaar, Madame Ganymare und Monsieur Lapin, versucht, an Geld und Pläne „ihrer Freunde“ zu gelangen, stößt beim Eindringen in das Zimmer der Detektive jedoch lediglich auf die Anzahlungsquittung eines Kostümverleihs. Mit der Drohung, die beiden Detektive zu enttarnen, bietet es den Tausch der "Quittung" gegen "Geld und Pläne" an.

Inzwischen hat sich die Ankunft des berühmten „Sherlock Holmes“ wie ein Lauffeuer verbreitet und er wird zur Polizei vorgeladen. Erleichtert darüber, dass dies nicht aufgrund ihrer "Verkleidung" geschieht, nimmt das Duo die Aufklärung eines Falls an, mit dem die Brüsseler Polizei überfordert scheint:
Auf der Weltausstellung (Brüssel International 1910) wurden 4 Mauritius-Briefmarken gestohlen und durch Fälschungen ersetzt. Ein Erpresserbrief über 600.000 Francs ist bereits eingegangen. Der verschiedene Erbonkel Berry hatte offenbar die Anregung gegeben, die Briefmarken auszuleihen.

Die Detektive suchen das Schloss des Verstorbenen auf, in dem der Testamentsvollstrecker Bargeld in Höhe von 200.000 Francs vermisst. „Holmes“ löst auf, dass Onkel Berry die 200.000 Francs den Dieben für die Marken gezahlt hat. Tatsächlich war er jedoch mit einer im Schloss versteckten Fälscherwerkstatt Teil der Bande, die er mit Falsifikaten von Briefmarken und Banknoten versorgte. Als er seinen Ausstieg kundtat, traf ein Brief eines Leihhauses ein, der ihm dies untersagte, und Onkel Berry starb an Herzversagen. Die Bande stahl die Marken zurück.
Mit den Schwestern kehrt das Detektiv-Duo nach Brüssel zurück, mittlerweile per Steckbrief von der Polizei gesucht.

Um an weitere Informationen zu gelangen, gibt „Holmes“ im Leihhaus vor, Schutz zu suchen. Der Chef ist jedoch jener Ehemann der Banditen aus dem Hotel, der „Holmes“ von seinen Leuten gefangen nehmen lässt und kurz danach auch „Watson“, der draußen vor der Tür Schmiere stand.
In buchstäblich letzter Sekunde werden sie von der durch Mary Berry verständigten Polizei gerettet, die die Bande und das Duo festnimmt.

Flynn und McPherson werden vor Gericht gestellt - sie werden beschuldigt, sich für die falschen Leute ausgegeben zu haben. Bei der Verhandlung erhebt sich einer der Zeugen, der sich als Sir Arthur Conan Doyle vorstellt. Lachend erklärt er dem Publikum, dass Holmes und Watson fiktive Figuren sind, die er selbst erfunden hat. Und er sagt: "Lassen mich ihre Geschichte aufschreiben, sie sollte 'Der Mann, der Sherlock Holmes war' heißen." Zum Schluß schließt Morris Mary in die Arme, und Macky findet zu Jane.

Musik

Hintergrund

Der Auftritt von Sir Arthur Conan Doyle (dargestellt von Paul Bildt) durfte wegen des Einspruchs seiner Erben bei Fernseh-Ausstrahlungen des Films bis in die 1970er Jahre nicht gezeigt werden. Der echte Doyle (1859 - 1930) war bereits Jahre vor dem Film verstorben.

Drehort

Die Dreharbeiten fanden März bis Mai 1937 in den Ufa-Ateliers Neubabelsberg, dem heutigen Studio Babelsberg in Potsdam, statt. Die Kulissen des Films wurden von Otto Hunte und Willy Schiller entworfen.

Kritik

Der Film über die zwei gerissen und gewieften Detektive ist rasant, unterhaltsam und auch ein bisschen geheimnisvoll. Er wird zum Großteil von den beiden Hauptakteuren getragen und erinnert mit seiner Darstellung entfernt an "Emil und die Detektive".

Film

Stab

Besetzung

Eine Liste der Darsteller / Schauspieler / Rollen aus dem Film "Der Mann, der Sherlock Holmes war"

Literatur

 


 

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